Hinweis für Gäste
Um an den Diskussionen teilnehmen zu können, musst Du angemeldet sein.
Hier geht es zur Anmeldung.
Noch kein Mitglied? Starte hier!.
Fragenübersicht Ist der Sozialismus im Kern strukturell faschistoid?
1 - 15 / 15 Meinungen
17.07.2015 09:47 Uhr
Kommt auf die Perspektive an. Wenn man Solids Sichtweise teilt, erscheint einem natürlich alles faschistoid. Auch die eigene Mutter.
17.07.2015 10:09 Uhr
Mögen die Vorzeichen auch andere sein, aber sowohl der Nationalsozialismus als auch der Linkssozialismus sind zweifelsohne faschistoid.
17.07.2015 10:46 Uhr
National-Sozialisten und International-Sozialisten nehmen sich im Kern nichts.
17.07.2015 10:59 Uhr
@IndigoBoy

Zitat:
Mögen die Vorzeichen auch andere sein, aber sowohl der Nationalsozialismus als auch der Linkssozialismus sind zweifelsohne faschistoid.


Jaja. Wie sich das so Jüngelchen halt denken.
17.07.2015 11:02 Uhr
ich fürchte Solid hat den Sozialismus nicht wirklich begriffen

17.07.2015 11:49 Uhr
Das angegebene Beispiel ist nur begrenzt überzeugend, aber ansonsten ist der Nationalsozialismus eben nur eine Variante des Sozialismus.
17.07.2015 13:24 Uhr
Zitat:
Im Sozialismus arbeitet jeder fleißig nach seinen Möglichkeiten und wird versorgt nach seinem Bedarf. Der Haken dabei ist, dass der Bedarf vom eigenen politischen Wohlverhalten abhängt. Dinge, die nicht der sozialistischen Linie entsprechen, sind "unnötig" und werden auch nicht als Bedarf anerkannt. Beispiel: Zwei Menschen lieben sich und wollen zusammenziehen und brauchen dafür eine Dreizimmerwohnung. Wenn sie heterosexuell sind und neue kleine Sozialisten versprechen, dann erhalten sie diese Wohnung. Wenn sie aber zwei schwule Kerle sind, erhalten sie diese Wohnung nicht. Auf diese Weise wird den Menschen ein bestimmter Lebensentwurf aufgezwungen.

Im Wesentlichen sind das Machtstrukturen, die sich auch außerhalb des Sozialismus zwingend entwickeln. Dort, wo sich die ein oder andere Gruppe kulturell emanzipieren kann (Homosexuelle z.B.), werden im Gegenzug andere unterdrückt, die nun nicht mehr der gewollten Kultur entsprechen. Eine Gesellschaft ohne Unterdrückung gibt es nur da, wo keine Menschen an die Macht streben. Man muss nur in einer x-beliebige Verwaltungsbehörde mit Amtmann Schmidt (fachlichter Vorgesetzter von drei Angestellten) sprechen, um zu merken, dass wir davon weit entfernt sind.
17.07.2015 13:49 Uhr
Setzen wir uns doch mal dem Trend entgegen, alles als faschistisch oder faschistoid zu bezeichnen was man irgendwie doof findet, und legen der Frage eine einigermaßen etablierte Definition zugrunde.

Auch da gibt's eine Fülle nicht unbedingt perfekt kongruenter Definitionsversuche, aber nehmen wir doch zum Anfang mal die von Emilio Gentile als Diskussionsgrundlage.

Demnach kennzeichnet sich ein faschistisches System (vgl. Faschismustheorie) durch:

- das Führerprinzip: Na aber! Welcher Sozialist dackelt nicht sabbernd und in blinder Ergebenheit seinem Lieblingsrevoluzzer bzw. großen Vorsitzenden nach wie das Groupie dem Popstar?

- der Totalitätsanspruch: "Die Partei, die Partei, die hat immer recht...". Das geht wohl schon direkt auf Marx und Engels zurück, die mit ihren Theorien ja gleich die gesamte Menschheitsgeschichte erklärt wissen wollten.

- der am Militär orientierte Parteiaufbau: ergibt sich automatisch ab einer gewissen Größe des Parteiapparats.

- eine kulturstiftende, auf Mythen, Riten und Symbolen basierende, irrationale weltliche Ersatzreligion: nennt sich beim Sozialismus "dialektischer Materialismus"

- eine korporative, hierarchische Wirtschaftsorganisation: diesbezüglich versucht der Sozialist noch am ehesten, dem kritischen Betrachter Sand in die Augen zu streuen mit seinen Arbeiterräten und Kombinaten und Hastenichgesehen. Praktischer Unterschied zu kapitalistischen Hierarchien ist freilich bloß, dass Weisungsbefugnisse durch Gesinnungstreue statt durch Leistungsvermögen erworben werden.

- ein totalitäres, in Funktionshierarchien denkendes Gesamtmodell der Gesellschaft: ähnlich wie im Punkt davor, leugnet der Sozialist natürlich vehement, verkauft freilich den gleichen Wein bloß in roten Schläuchen.

Fazit: Faschismus und Sozialismus könnte man, wenn ein paar feine, oberflächliche Nuancen nicht wären, quasi als Synonyme füreinander verwenden.
17.07.2015 15:38 Uhr
Was die freiheitsfeindlichen und totalitären Ausprägungen angeht, gleichen sie einander.

Nur hat der Sozialismus mehr Leichen zu verantworten als der Faschismus.
17.07.2015 16:17 Uhr
man sollte nicht außer acht lassen, dass auch die demokratie einen faschistoiden anteil hat. die mehrheit darf die minderheit nach belieben legal unterdrücken.
im sozialismus ist es ebenfalls so, dass die staatsgewalt über die menschen entscheidet.
wobei anzumerken ist, dass faschistoid in der umfrage und von mir hier offenbar im weiteren sinne gebraucht wird, nicht im engeren wie seinerzeit in italien.
17.07.2015 16:18 Uhr
@RETSLA
"Nur hat der Sozialismus mehr Leichen zu verantworten als der Faschismus."

nicht zu vergessen aber, dass der herzkasper sicherlich noch mehr leichen zu verantworten hat. das wird ja auch gern unter den tisch gekehrt.
17.07.2015 17:29 Uhr
Die Umfrage ist im Kern Nonsens!
17.07.2015 23:13 Uhr
Zitat:
Der Haken dabei ist, dass der Bedarf vom eigenen politischen Wohlverhalten abhängt. Dinge, die nicht der sozialistischen Linie entsprechen, sind "unnötig" und werden auch nicht als Bedarf anerkannt. Beispiel: Zwei Menschen lieben sich und wollen zusammenziehen und brauchen dafür eine Dreizimmerwohnung. Wenn sie heterosexuell sind und neue kleine Sozialisten versprechen, dann erhalten sie diese Wohnung. Wenn sie aber zwei schwule Kerle sind, erhalten sie diese Wohnung nicht.


Ein Lösung, die zumindest Solid zufrieden stellen dürfte, wäre die, einen Schwulen zum Chef des Planungskomitees zu ernennen.
17.07.2015 23:16 Uhr
Zitat:
Von: IndigoBoy 17.07.2015 10:09 Uhr

Mögen die Vorzeichen auch andere sein, aber sowohl der Nationalsozialismus als auch der Linkssozialismus sind zweifelsohne faschistoid.


***

Zitat:
Von: .Fransecky. 17.07.2015 10:46 Uhr

National-Sozialisten und International-Sozialisten nehmen sich im Kern nichts.


***

Zitat:
Von: Deichgraf 17.07.2015 11:49 Uhr

Das angegebene Beispiel ist nur begrenzt überzeugend, aber ansonsten ist der Nationalsozialismus eben nur eine Variante des Sozialismus.


Diese Geschichtsfälschuung der üblichen Verdächtigen läßt sich durch ein Ztat aus Joachim Fests Hitler-Biografie widerlegen:

Zitat:
Das linke Etikett trug diese Ideologie vor allem aus machttaktischen Erwägungen
(...)
im Jahre 1930 war die NSDAP nach der Vorstellung Hitlers "sozialistisch", um sich den Stimmungswert einer populären Vokabel zunutze zu machen
(...)
Wie das Bekenntnis zur Tradition, zu konservativen Wertvorstellungen oder zum Christentum gehörten die sozialistischen Parolen ins manipulationsfähige Vorfeld, das der Tarnung, der Verwirrung diente und nach Opportunitätsmotiven mit wechselnden Schlagwörtern bestückt war. Wie zynisch zumindest an der Spitze die Programmgrundsätze mißachtet wurden, erfuhr einer der jungen enthusiastischen Überläufer zur Partei im Gespräch mit Goebbels; auf die Bemerkung, daß Feders Brechung der Zinsknechtschaft doch ein Element des Sozialismus enthalte, bekam er zur Antwort, brechen müsse höchstens der, der diesen Unsinn anhöre.

Fest, Hitler, S. 393


http://www.h-ref.de/organisationen/nsdap/nazis-sozialisten.php
18.07.2015 14:05 Uhr
Eher der Kapitalismus, der arbeitet immer gut mit dem Faschismus zusammen.

  GII   IDL   SII, KSP   A²KWA, LPP
  FPi   CKP, KDP   RKP, iGeL   UNION
  NIP   PsA   BA   Volk, Sonstige
Fragenübersicht
1 - 15 / 15 Meinungen