Um an den Diskussionen teilnehmen zu können, musst Du angemeldet sein. Hier geht es zur Anmeldung. Noch kein Mitglied? Starte hier!.
|
|
|
Wieso werden so vielen Arbeitslosen Stellen angeboten, die 30km oder weiter entfernt sind? |
|
19.06.2015 09:29 Uhr |
|
|
| |
Eine Möglichkeit: in unmittelbarer Nähe ist keine Stelle gemeldet, die auf den Bewerber passt. Nicht jeder ist bereit, irgendwo als Mülleimerleerer o.ä. zu arbeiten. |
|
|
|
19.06.2015 09:36 Uhr |
|
|
| |
Werden sie das denn? |
|
|
|
19.06.2015 09:44 Uhr |
|
|
| |
Jeder gute Arbeitsvermittler sollte ein paar Stellen auf Lager haben, für die man keinerlei Qualifikation benötigt und die in mindestens 30km Entfernung (vom Wohnort des Klienten) liegen. Ideal ist es, wenn es nur eine Halbtagsstelle zum Mindestlohn ist.
Ein Bonus sind Stellen in möglichst abgelegenen Gebieten, die man mit dem ÖPNV gar nicht oder nur mit mehrstündigem Aufwand erreichen kann oder wenn die Stelle in einer extrem teuren Stadt liegt, wo bezahlbarer Wohnraum erst in 30km Entfernung von der Arbeitsstelle erhältlich ist.
Auf diese Stelle vermittelt man dann vorzugsweise Klienten mit Familie, die nicht so leicht umziehen können.
Das unvermeidliche Ergebnis ist, dass die Klienten den Antritt auf dieser Stelle verweigern, da der Aufwand für den Arbeitsweg in der Regel höher ist als der Lohn.
Der Vermittler kann sodann eine Sanktion verhängen (wofür er dann einen Bonus bekommt) und anschließend von vorne loslegen und die unverbrauchte Stelle dem nächsten Klienten anbieten. |
|
Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 19.06.2015 09:44 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
|
|
19.06.2015 10:14 Uhr |
|
|
| |
@ Solid
Du meinst, weil die Arbeitsagentur die Zielvorgabe hat, die Zahl der Arbeitslosen möglichst hoch zu halten, weil das medial dann besser vermarktet werden kann? Interessanter Ansatz. |
|
|
|
19.06.2015 10:30 Uhr |
|
|
| |
@ Solid
Oder meinst Du, weil ein Arbeitsloser, dessen Bezüge gekürzt werden, kostengünstiger ist, als gar kein arbeitsloser? Auch ein interessanter Ansatz. |
|
|
|
19.06.2015 11:52 Uhr |
|
|
| |
@Schalke 04
Natürlich wird die Arbeitslosigkeit bewusst hoch gehalten.
Allerdings nicht von den Arbeitsämtern, die sind für Verwaltung und Propaganda zuständig.
Die hohe Arbeitslosigkeit ist die unvermeidliche Folge (und gleichzeitig Grundlage) hoher leistungsloser Gewinne in unserem Wirtschaftssystem.
Mit Arbeitsvermittlung ist es völlig unmöglich, die strukturelle Arbeitslosigkeit abzubauen, das ist schon rechnerisch (offene Stellen, Arbeitslose) unmöglich, selbst falls die Vermittlung perfekt funktionieren würde.
Eine hohe Arbeitslosigkeit und die damit verbundene existenzielle Not sorgen für Angst und Lohndisziplin bei der arbeitenden Bevölkerung, was die Gewinnquoten stark erhöht (auf Kosten des Gesamtwohlstandes und der Binnenneachfrage).
Eine hohe Sanktionsquote hält einerseits die Kosten niedrig (Sanktion = gespartes Geld), was aber viel wichtiger ist: Mit einer hohen Sanktionsquote kann die Legende vom "faulen Arbeitslosen" aufrecht erhalten werden. Damit kann man den schwarzen Peter zu den Arbeitslosen schieben und von den tatsächlichen Ursachen ablenken.
Von den JobCentern einen Beitrag zur Verringerung der Arbeitslosigkeit zu erwarten, ist einfach absurd. |
|
|
|
19.06.2015 12:06 Uhr |
|
|
| |
Meine Frau fährt freiwillig jeden Tag zur Arbeit 40 km hin und 40 km zurück.... |
|
|
|
19.06.2015 12:24 Uhr |
|
|
| |
@Schalke 04
Wie geschrieben:
Hohe Arbeitslosigkeit ist eine unvermeidliche Folge der hohen leistungslosen Gewinne, die unser System, eine spezielle Variante des Kapitalismus, für einige wenige ermöglicht.
Der Wirkmeschanismus ist, dass Wertschöpfung in erheblichem Ausmaß abgezogen wird, die für den eigenen Wohlstand nicht mehr zur Verfügung steht. |
|
|
|
19.06.2015 12:26 Uhr |
|
|
| |
@ Solid
Nochmal: von wem wird die Arbeitslosigkeit künstlich hoch gehalten?
Die Arbeitsagenturen, sagt Du seien es nicht. Die Firmen können es nicht sein. Also wer ist es dann? |
|
|
|
19.06.2015 12:37 Uhr |
|
|
| |
30 km fahre ich auch täglich...finde ich eine noch machbare Distanz. Meine maximale Wille zur Anreise ginge sogar noch darüber hinaus, aber das ist natürlich individuell unterschiedlich.
|
|
|
|
19.06.2015 13:05 Uhr |
|
|
| |
Zitat:Wieso werden so vielen Arbeitslosen Stellen angeboten, die 30km oder weiter entfernt sind?
Stell Dir mal vor diese Stellen könnten angenommen werden. Dann wären die offenen Stellen schnell besetzt und die Stimmung wäre hin: Denn es gibt so viele Erwerbslose und so wenige offene Stellen. Die Einen wären frustriert weil die Chance auf einen (bezahlten) Arbeitsplatz ins bodenlose sinken würden, die Anderen weil sie keine offenen Stellen mehr anführen könnten um den Erwerbslosen eine Art Mitschuld zu unterstellen.
Zitat:Nicht jeder ist bereit, irgendwo als Mülleimerleerer o.ä. zu arbeiten.
Hast Du eine Ahnung was man mit sowas verdient?! An solche Stellen kommt man ohne Beziehungen überhaupt nicht heran - egal welche Qualifikationen und Weiterbildungen man mitbringt. |
|
|
|
19.06.2015 13:14 Uhr |
|
|
| |
Zitat:
Tatsächlich liegt die "Schuld" grundsätzlich gar nicht bei den Firmeneigentümern, sondern bei den Beschäftigten.
Die Beschäftigten verkaufen sich zu billig.
Die Schuld daran, dass die Arbeitslosigkeit künstlich hoch gehalten wird? Das klingt jetzt aber extrem konstruiert!
Ansonsten ist das eine Aussage, die man so stehen lassen kann. Klar. Hat zwar nichts mit der Fragestellung der künstlich hochgehaltenen Arbeitslosigkeit zu tun, aber davon losgelöst kann man das so sehen.
Zitat:Sie dulden, dass die Gewerkschaften korrumpiert werden
Ja, stimmt. Gewerkschaften sind nichts anderes als Großunternehmen, bei denen die selben Mechaninsmen greifen, wie bei anderen Wirtschaftsunternehmen. Gewerkschaften geht es primär nicht um gute Tarifabschlüsse sondern um Gewinnerzielung.
Zitat:Aber der Kern der Verantwortung liegt tatsächlich bei den Arbeitnehmern, die sich zu billig verkaufen.
Und sich an die Falschen anschließen, nämlich an die Gewerkschaften. |
|
|
GII |
IDL |
SII, KSP |
A²KWA, LPP |
FPi |
CKP, KDP |
RKP, iGeL |
UNION |
NIP |
PsA |
BA |
Volk, Sonstige |
| |
|
dol2day-Chat
Für die Benutzung des Chats ist eine Anmeldung erforderlich.
Nachrichten (30 min.): 0 Teilnehmer (30 min.): 0 Posts/Std. (24 Std.): 0.00
Highscore
Ansprechpartner
Initiativen gründen:
Moderatoren
Beschwerden über Doler:
Schiedsgericht
Sonstige Fragen und Hinweise an die Betreiber:
dol2day-team@gmx.de
Wahltermin
20.10.2015 23:59 Stichtag: Nominierung der Kanzlerkandidaten
01.11.2015 20:00 - 08.11.2015 20:00 Wahl zum/zur 50. Internet-Kanzler/-in
|