Diese Seite befindet sich im Aufbau.....

links:

Tucholsky-Gesellschaft

Tucholsky-Gedenkstätte

Tucholsky-Blätter

Biographie

jede Menge von und über Tucholsky

Kurt Tucholsky (1890 - 1935)

Einer der bedeutendsten deutschen Satiriker und Gesellschaftskritiker im ersten Drittel des 20ten Jahrhunderts. Als Schriftsteller, Lyriker, Journalist schrieb er zum Beispiel unter den Pseudonymen: "Theobald Tiger, Ignaz Wrobel, Peter Panter und Kaspar Hauser".

Diese Initiative soll dazu dienen, die verschiedenen Facetten Tucholskys näher zu bringen, Neugier zu wecken und mit verschiedenen Vorurteilen aufzuräumen.

 

"Soldaten sind Mörder"

 

 

Das wohl berühmteste und gleichzeitig umstrittenste Zitat von ihm stammt aus der WELTBÜHNE vom 4.8.1931: "Der bewachte Kriegsschauplatz." Seine Aussage, "Soldaten sind Mörder", beschäftigt bis in die heutige Zeit deutsche Gerichte, zuletzt 1995 das Bundesverfassungsgericht, seitdem aber auch weiterhin etliche Strafgerichte. Da das BVerfG keineswegs grundsätzlich verneinte, dass in der Bezeichnung von Soldaten als Mörder eine strafbare Ehrverletzung liegen könne, vielmehr müsse die Bezeichnung diese verletzende Bedeutung auch konkret im Einzelfall haben und es müssten einzelne Personen gemeint sein, wird diese Problematik wohl auch weiterhin gerichtsrelevant sein.

 

 

Tucholsky und das Dritte Reich

Tucholsky gehörte zu den Künstlern in Deutschland, die das drohende Unheil schon früh erkannten und die Strategie der Nationalsozialisten entlarvten. In zahlreichen Texten und Gedichten wird dies deutlich, so auch im folgenden, das 1931 entstand:

Rosen auf den Weg gestreut

Ihr müsst sie lieb haben und nett behandeln,

erschreckt sie nicht - sie sind so zart!

Ihr müsst mit Palmen sie umwandeln,

getreulich ihrer Eigenart!

Pfeift eurem Hunde, wenn er kläfft -:

Küsst die Faschisten, wo ihr sie trefft.

Wenn sie in ihren Sälen hetzen,

sagt: "Ja und amen - aber gern!

Hier habt ihr mich - schlagt mich in Fetzen!"

Und prügeln sie, so lobt den Herrn.

Denn Prügelei ist doch ihr Geschäft!

Küsst die Faschisten, wo ihr sie trefft.

Und schießen sie -: du lieber Himmel,

schätzt ihr das Leben so hoch ein?

Das ist ein Pazifistenfimmel!

Wer möchte nicht gern Opfer sein?

Nennt sie: die süßen Schnuckerchen,

gebt ihnen Bonbons und Zuckerchen...

Und verspürt ihr auch

in eurem Bauch

den Hitlerdolch, tief, bis zum Heft -:

Küsst die Faschisten, küsst die Faschisten,

küsst die Faschisten, wo ihr sie trefft.

 

 

1933 wird Tucholsky aus Deutschland ausgebürgert, seine Bücher gehören mit denen von Lion Feuchtwanger, Erich Kästner, Heinrich Mann und Sigmund Freud zu den ersten, die von den Nationalsozialisten verboten und am 10. Mai "den Flammen übergeben" wurden.

Heinrich Heines düstere Prophezeiung, "Wo man Bücher verbrennt, verbrennt man später auch Menschen.", bewahrheitete sich bald darauf...