Pro Strauss Initiative
Wir über Uns

Wir wollen das Lebenswerk und politische Schaffen von Franz Josef Strauss gedenken. Er war der wohl umstrittenste und bemerkenswerteste Politiker in der Geschichte der Bundesrepublik.

Franz Josef Strauss war ein Mann der klaren Worte und Taten. Er steht nicht nur für Bayern, sondern auch für Deutschland. Beinahe wäre er Bundeskanzler geworden. Lange Jahre war er Ministerpräsdident des Freistaates Bayern. Bayern verdankt Franz Josef Strauss viel, Deutschland verdankt Franz Josef Strauss viel.

   
Biografie 1915
6. September: Franz Josef Strauß wird in München als zweites Kind eines Metzgers geboren.


1935-1939
Nach dem Abitur und dem Arbeitsdienst studiert Strauß Altphilologie, Geschichte und Volkswirtschaft in München.


1939-1945
Soldat im Zweiten Weltkrieg an der West- und an der Ostfront.
Während verschiedener Fronturlaube legt er 1939 das Staatsexamen für das höhere Lehramt, 1940 das Assessorexamen und 1943 die Studienratsprüfung ab. Nach schweren Erfrierungen an der Ostfront wird Strauß Lehroffizier und Abteilungsadjutant an der Flakschule Altenstadt bei Schongau in Bayern.


1945
Nach Kriegsende wird der als politisch unbelastet eingestufte Strauß von der amerikanischen Besatzungsmacht zum stellvertretenden Landrat in Schongau bestellt.
Er beteiligt sich an der Gründung des Kreisverbandes der CSU in Schongau.


1946-1949
Landrat in Schongau.


1946-1948
Mitglied des CSU Landesvorstandes.


1948
Strauß wird Mitglied des Wirtschaftsrates der Bizone in Frankfurt/Main.


1949-1952
Generalsekretär der CSU.


1949
Leiter des bayerischen Landesjugendamtes.


1949-1978
Mitglied des Bundestages.


1950
Wahl zum stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag.
Vorsitzender des Ausschusses für Jugendfürsorge.


1952/1953
Leiter des EVG-Ausschusses im Deutschen Bundestag.


1952-1961
Stellvertretender Vorsitzender der CSU.


1953-1955
Bundesminister für besondere Aufgaben im zweiten Kabinett Adenauer.


1955/56
Bundesminister für Atomfragen.


1956-1962
Bundesverteidigungsminister in Nachfolge von Theodor Blank.
Als Verteidigungsminister treibt Strauß verstärkt den Aufbau der Bundeswehr voran.


1956-1985
Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universitäten Detroit (1956), Cleveland und Kalamazoo (1962), Chicago (1964), Santiago de Chile (1977), Maryland und Dallas (1980) sowie München (1985).


1957
Heirat mit Marianne Zwicknagl. Aus der Ehe gehen drei Kinder hervor.


1961-1988
Vorsitzender der CSU.


1962
Strauß muß sich in der sogenannten FIBAG-Affäre vor dem Untersuchungsausschuß verantworten. Die SPD-Fraktion hatte die Einrichtung des Untersuchungsausschusses beantragt, nachdem das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" 1961 über Vorteilsnahme im Amt zugunsten der Baufirma FIBAG berichtet hatte; die Baufirma hatte den Auftrag zum Kasernenbau für die in der Bundesrepublik stationierte 7. amerikanische Armee erhalten. Der Abschlußbericht des Untersuchungsausschusses, laut dem Verteidigungsminister Strauß keine Verfehlungen nachgewiesen werden konnten, wird vor allem von der FDP-Fraktion heftig kritisiert und führt zu einer ernsten Regierungskrise, die ihren Höhepunkt mit der sogenannten Spiegel-Affäre erreicht.
November: Nachdem Verteidigungsminister Strauß Verstrickungen in Zusammenhang mit der Durchsuchung der Redaktionsräume des "Spiegel" und der Verhaftung des Herausgebers Rudolf Augstein sowie des Redakteurs Conrad Ahlers eingesteht und die fünf FDP-Minister aus Protest gegen die Rücktrittsweigerung von Strauß die Zusammenarbeit im Kabinett Adenauer aufkündigen, erklärt Strauß, daß er in der neuen Regierung Adenauer nicht mehr als Minister antreten werde.


1963-1966
Nach seinem Rücktritt als Bundesminister kümmert sich Strauß als CSU-Vorsitzender verstärkt um die Umstrukturierung der Partei von einer Honoratioren- zu einer Massenpartei. Als Sprachrohr für seine Ideen und seine Politik nutzt er den 1950 gegründeten "Bayernkurier".
Vorsitzender der CSU-Landesgruppe im Bundestag.


1966-1969
In Kurt Georg Kiesingers Kabinett der Großen Koalition ist Strauß Bundesfinanzminister.
Als Finanzminister arbeitet er eng mit dem SPD-Wirtschaftsminister Karl Schiller zusammen: Durch Steuersenkungen verzichtet Strauß trotz leerer Staatskasse auf Einnahmen. Diese antizyklische Finanzpolitik trägt wesentlich zu einer gemeinsamen Konjunkturpolitik bei, die schließlich die Überwindung der Rezession ermöglicht. Die ungleichen Partner werden im Volksmund "Plisch und Plum" genannt.


1969-1972
Nach Bildung der sozial-liberalen Koalition kritisiert Strauß als maßgebender Sprecher der CDU/CSU-Opposition in Bonn wiederholt die Finanz- und Wirtschaftspolitik der neuen Regierung.
Strauß zählt von Anfang an zu den entschiedensten Gegnern der Neuen Ostpolik der Regierung Brandt. Damit befindet sich Strauß in scharfem Gegensatz zum Fraktionsvorsitzenden Rainer Barzel, der einer Ratifizierung der Ostverträge im Jahre 1972 bedingt zustimmt.


1975
Januar: Strauß Reise nach China wird eine politische Sensation: Überraschend wird er von Mao Tse-tung und Regierungschef Chou En-Lai empfangen und führt mit beiden einen außenpolitischen Gedankenaustausch.


1976
Im Bundestagswahlkampf engagiert sich Strauß - selbst in der Führungsmannschaft des Kanzlerkandidaten Helmut Kohl für den Posten des Vizekanzlers und Finanzministers vorgesehen - unter der Parole "Freiheit oder Sozialismus" für eine grundsätzliche Geistes- und ideengeschichtliche Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner.
Die Wahlniederlage führt Strauß auf das zögerliche Verhalten der CDU zurück. Strauß verkündet daraufhin die Auflösung der CDU/CSU-Fraktionsgemeinschaft im Bundestag. Erst als die CDU droht, einen eigenen Landesverband in Bayern zu gründen, lenkt Strauß im Dezember desselben Jahres ein.


1978-1988
Strauß ist bayerischer Ministerpräsident. Den Schwerpunkt seiner Tätigkeit legt er auf wirtschaftspolitische Fragestellungen. Die Verbesserung des Wirtschaftsstandorts Bayern sucht er durch intensive Auslandskontakte und direkten Kontakt zu großen Industrieunternehmen zu erreichen.
Persönlich ist Strauß - selbst leidenschaftlicher Flieger - als Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Airbus GmbH an der Weiterentwicklung der Luftfahrt interessiert.


1979
Strauß erklärt sich bereit, bei den Bundestagswahlen 1980 als Kanzlerkandidat der Union anzutreten. Der CDU-Vorsitzende Kohl schlägt hingegen den niedersächsischen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht (geb. 1930) vor. Bei einer Probeabstimmung entscheiden sich 135 der CDU/CSU-Abgeordneten für Strauß und nur 102 für Albrecht als Kanzlerkandidaten.


1980
Oktober: Nach dem Mißerfolg als Kanzlerkandidat - die CDU bleibt mit 44,5 % der Stimmen weit unter dem Ergebnis von 1976 - verzichtet Strauß auf sein Bundestagsmandat. Er macht jedoch immer wieder ein Mitspracherecht in bundespolitischen Fragen der CDU/CSU-Fraktion und eine Koordinierungsfunktion der unionsgeführten Länder im Bundesrat geltend.


1982
Entgegen der vorherigen Ankündigungen entscheidet sich Strauß nach dem Kanzlerwechsel in Bonn, keinen Ministerposten im Kabinett Kohl zu übernehmen und bleibt Ministerpräsident in Bayern.
Auszeichnung mit dem europäischen Karlspreis der Stadt Aachen.


1983
März: Bei den vorgezogenen Neuwahlen kandidiert Strauß erneut für ein Bundestagsmandat, verzichtet nach dem Wahlsieg der CDU/CSU aber wiederum auf sein Bundestagsmandat und einen Ministerposten.
Aus der Bundespolitik hält sich Strauß keineswegs heraus. Er kritisiert vor allem die Außen- und Sicherheitspolitik des FDP-Vizekanzlers Hans-Dietrich Genscher und entwickelt in den folgenden Jahren zunehmend eigene außenpolitische "Manöver".
Bislang erbitterter Gegner jeglicher Annäherung an die DDR, vermittelt Strauß überraschend einen Milliardenkredit an die DDR.
Juli: Im Rahmen einer als privat bezeichneten Reise in die Tschechoslowakei, Polen und in die DDR trifft Strauß mit dem Staats- und Parteichef der DDR, Erich Honecker, im Schloß Hubertusstock am Werbellinsee zusammen.


1984
Strauß wird mit dem südafrikanischen Orden der Guten Hoffnung ausgezeichnet.


1987
Januar: Nach erneuter Kandidatur bei den Bundestagswahlen verzichtet Strauß nach Fortsetzung der Koalition mit der F.D.P. wiederum auf sein Mandat und auf einen Ministerposten. Trotzdem meldet er sich weiter kritisch zu bundespolitischen Ereignissen zu Wort. Vor allem ist er ein scharfer Gegner der von Bundeskanzler Kohl eingeleiteten Abrüstungspolitik.
März: Im Gespräch auf der Leipziger Messe stellt Staats- und Parteichef Erich Honecker Strauß eine großzügigere Handhabung der Ausreisegenehmigungen und eine Regelung bei der Zusammenführung von Familien und in Härtefällen in Aussicht.
Dezember: Zu einem ersten Gespräch mit Michail Gorbatschow in Moskau reist Strauß mit selbstgesteuerter Cessna an. Er zeigt sich im nachhinein von der Freundlichkeit der Aufnahme und der Offenheit der Gespräche überrascht.


1988
1. Oktober: Auf einem Jagdausflug beim Fürsten von Thurn und Taxis in Regensburg erleidet Strauß einen Zusammenbruch mit kurzfristigem Herzstillstand.
3. Oktober: Ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben, stirbt Franz Josef Strauß in einem Regensburger Krankenhaus.
Die Reaktionen im In- und Ausland auf den unerwarteten Tod verdeutlichen die besondere Rolle des Politikers, der wie wenige die Nachkriegsgeschichte der Bundesrepublik mitgeprägt und Bayern sein besonderes Profil gegeben hat.